Borreliose? Wie erkennt man sie?

Um die Borreliose ranken sich einige Mythen. Viele Menschen haben zu Recht Fragen. Am Telefon hören wir jeden Tag so einige „Halbwahrheiten“, aber vor allem ganz viel Unsicherheit. Übrigens auch von Therapeuten. 

Hier geben wir Antworten auf die häufigsten Fragen – alles können aber auch wir nicht erklären.

Wir halten uns hier an aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse. Die Vergangenheit hat allerdings gezeigt, dass sich diese auch weiterentwickeln können und müssen. So ist zum Beispiel eine Übertragung von Mensch zu Mensch in seltenen Fällen aus unserer Sicht denkbar. Aber das ist eben nur eine Meinung, kein Faktum.

Was genau ist die Borreliose eigentlich?

Die Borreliose ist eine systemische Infektion mit sog. Spirochäten. Das sind schraubenförmige Bakterien, die in Blut und Nervenwasser des menschlichen Körpers existieren können. Durch ihre ausergewöhnliche Form können Sie sich im Körper geschickt bewegen. Manchmal lösen sie eine Neuro-Borreliose aus.

Da es sich um Bakterien handelt, ist die Borreliose im Gegensatz zu Corona, Influenza oder Herpes (dabei handelt es sich um Viren) mit Antibiotikum in den ersten Tagen und Wochen der Infektion gut behandelbar.

Was sind Anzeichen einer Infektion?

Die Antwort auf dieser Frage macht es Therapierenden nicht leicht. Diverse Listen im Internet versuchen, ein Schema aufzubauen, das es nicht gibt. Symptome wie Fieber oder Kopfschmerzen treten auch bei vielen anderen Infektionen auf und weisen nicht unbedingt auf eine Borreliose hin.

Merke: Die Borreliose kann hinter fast allen unklaren Krankheitsbildern stecken. Ein Test lohnt sich IMMER.

Banale Symptome, wie Gelenkschwellungen oder Kopfschmerzen nach Zeckenstich, sind recht einfach erkennbar. Viel schwieriger verhält es sich mit den neurologischen Anzeichen. Recht bekannt sind Gesichtslähmungen oder Schwäche in Extremitäten. Ferner Kribbeln in Armen, Beinen oder an der Kopfhaut. Es geht aber auch unklarer: Oft stellen Angehörige, Eltern, Freunde oder die/der Betroffene selbst untypisches Verhalten, wie Aggressivität, Reizbarkeit, Angstzustände, Panikattacken aus dem Nichts oder depressive Phasen fest. Erkennen Ihre Kontaktpersonen ungewöhnliches Verhalten bei Ihnen? Hatten Sie schonmal eine Zecke? Dann ab zum Arzt.

Nicht selten wenden sich Patienten an uns, die eigentlich auf Burnout oder Rheuma diagnostiziert sind. Bei solch lebensbeeinflussenden DIagnosen MUSS die Borreliose ausgeschlossen werden – finden jedenfalls wir.

Typisch ist auch die Wanderröte („Erythema migrans“). Sie ist i.d.R. klar abgrenzbar, juckt nicht und verursacht keine Schmerzen.

Die Einstichstelle ist oft auch der Ort der Rötung – was es schwer macht, sie von normalen, lokalen Entzündungen bei Stichen zu unterscheiden. Überdies kann ein „Erythema migrans“ überall am Körper auftreten. Klar, deshalb auch „Wanderröte“.

Im Zweifel suchen Sie bitte einen Hautarzt auf. Für die Kontrolle eines möglichen „Erythema migrans“ nehmen sich Ärztinnen und Ärzte schnell Zeit.

Kann ich die Borreliose ausschließen, wenn keine Rötung auftritt oder wenn die Zecke nach weniger als 12 Stunden fachgerecht entfernt wurde?

Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion steigt mit zunehmender Zeit am „Opfer“. Nach ca. 12 Stunden sehr deutlich – sofern die Zecke mit Borrelien infiziert ist. Aber es kann auch vorher bereits zu einer Übertragung kommen.

Wenn ein typisches „Erythema migrans“ (Hautrötung) auftritt, ist die Diagnose sicher. Tritt die Rötung jedoch nicht auf, ist das AUF GAR KEINEN FALL ein sicherer Ausschluss.  

Wann und wie kann die Ärztin oder der Arzt eine Borreliose nachweisen bzw. ausschließen?

Eine Borreliose ist in erster Linie eine klinische Diagnose. Das bedeutet, dass zu Beginn stark auf die Symptome geachtet wird. Entsteht z. B. ein Erythema migrans, kann die Therapie mit Antibiotikum sofort und ohne Bluttest eingeleitet werden.

Frühestens drei bis vier Wochen nach dem Stich kann die Ärztin oder der Arzt einen Antikörpertest durchführen. Ist dabei der sog. IgM-Wert positiv, ist von einer Infektion auszugehen. 

Frühestens sechs bis acht Wochen nach der Infektion kann zusätzlich ein Lymphozyten-Transformations-Test (LTT) durchgeführt werden. Diesen Test empfehlen wir allerdings eher im späteren Verlauf und besonders bei mutmaßlich chronischen Infektionen. Hier sind die Antikörper-Tests alleine schwer zu interpretieren. 

 

Ist die Borreliose von Mensch zu Mensch übertragbar?

Nach derzeitigem wissenschaftlichen Stand: Nein.

Wirkt hier auch die sog. „Zeckenimpfung“?

Die FSME-Impfung schützt nicht vor einer Borreliose – auch wenn sie im Volksmund „Zeckenimpfung“ genannt wird. Diese Bezeichnung ist irreführend.

Gibt es eine Immunität nach einer überstandenen Infektion?

Nach einer Infektion sind lange Zeit sogenannte „IgG-Antikörper“ nachweisbar. Diese können den Verlauf einer Infektion positiv beeinflussen, weil sich der Körper schneller und besser wehren kann. Eine Immunität gibt es dabei leider nicht.

Wirkt die Karde äußerlich aufgetragen auch gegen Zecken?

Diese Frage hören wir sehr oft. Nein, das vermag die Karde leider nicht.

Borreliose und Ihre Co-Infektionen

Borreliose kann alle erdenklichen Symptome auslösen. Zusätzlich kommen im chronischen Fall auch sog. Co-Infektionen in Frage, denn eine unerkannte Borreliose belastet das Immunsystem. Manchmal so sehr, dass Trittbrettfahrer die Gunst der Stunde nutzen können. Davon gibt es zwar viele. Trotzdem sind einige davon bei Borreliosepatient*innen „beliebter“ als andere. Hier die aus unserer Erfahrung Häufigsten:

Das Epstein-Barr-Virus ist ein Herpes-Virus. Viele Menschen tragen es bereits inaktiv in sich – hatten vielleicht auch nie Symptome. Das ist also keine ungewöhnliche oder gar schädliche Situation. Unangenehm wird es nur dann, wenn es sich durch eine Immunschwächung aktivieren kann – was Herpes-Viren nunmal tun. Dann kann es sehr hartnäckig verlaufen und löst in der Regel Symptome wie Müdigkeit, Verspannungen, Infektanfälligkeit oder wiederkehrende Kopfschmerzen aus. Das EBV ist nach unserer Erfahrung die häufigste Co-Infektion bei Borreliose.

Das Zoster-Virus ist ebenfalls ein Herpes-Virus. Es kann einen schmerzhaften Ausschlag auslösen. Allerdings sind die neurologischen Auswirkungen manchmal das größere Problem. Wandernde Schmerzen, überall im Körper, sind zudem nicht sichtbar. Das Virus kann dadurch leicht übersehen werden.

Chlamydia pneumoniae sind Bakterien. Sie lösen Atemwegsinfektionen aus und können auch chonisch verlaufen. Dabei handelt es sich übrigens nicht um die rein sexuell übertragbaren Chlamydien. Chlamydia pneumoniae können sich z. B. durch Speichel oder über Schmierinfektionen verbreiten.

Das Cytomegalovirus ist ebenfalls ein Herpes-Virus, das sich unter bestimmten Bedingungen wieder aktivieren kann. Eine Borreliose ist eine solche „Bedingung“.

Die Toxoplasmose ist eine Infektion, die in der Regel inaktiv aber lebenslang im Körper bleibt. Sie löst Symptome wie Abgeschlagenheit, Muskelschmerzen und Lymphknotenschwellungen aus. Da Borreliose diese Symptome auch auslösen kann, bleibt sie zu oft unerkannt. Die Toxoplasmose ist gut mit Antibiotika behandelbar, kann sich aber nach erfolgreicher Therapie bei persistierender Immunschwächung wieder aktivieren.

Das Helicobacter pylori Bakterium lebt in der Magenschleimhaut und kann symptomfrei über Jahre „köcheln“. Kommt dann eine Borreliose dazu, wirkt sich das nicht positiv auf den Verlauf aus. Nachweisen kann man dieses Bakterium durch eine Spiegelung, einen Bluttest, eine Stuhlprobe oder nichtinvasiv mit dem sog. C13 Atemtest. Es löst Entzündungen oder Geschwüre oder diverse Magenprobleme aus.

Herpes-simplex-Virusinfektionen (HSV1 und HSV2) hat fast jeder Mensch im Körper. Sie lösen – wenn sie sich durch eine Borreliose aktivieren können – Entzündungen des zentralen Nervensystems aus. Dadurch kann es zu neurologischen Störungen, zu Schmerzen und zu MIssempfindungen kommen. Solche Erreger sind in manchen Fällen die Urasche, wenn eine antibiotische Therapie bei einem Borreliosepatienten zunächst zu einer stufenweisen Verschlechterung der Symptomatik führt. Eigentlich logisch, denn greift das Immunsystem im Nervensystem heftiger ein, weil der Hemmschuh „Borreliose“ auf einmal fehlt, sind auch die Auswirkungen der Entzündung (Symptome) stärker spürbar. Dieser Zustand ist medizinisch erwünscht und kehrt sich nach einigen Wochen ins Positive. Er kann aber – wenn er nicht ausreichend erklärt wird – stark verunsichern und belasten.

Diese Liste erhebt keinen Ansruch auf Vollständigkeit. Es gibt noch sehr viel mehr Co-Infektionen. Sie sind unsicher? Bitte kontaktieren Sie Ihren Arzt. Alle diese Erreger sind testbar.

© Kardenshop GmbH & Co. KG. Nutzung des Textes zu kommerziellen Zwecken nur mit unserem Einverständnis. Sonstige Veröffentlichung nur mit deutlich ersichtlicher Quellenangabe.

...und das haben wir für Sie:

Bio-Kardenwurzel-Volltinkturen nach Storl

Volltinktur heißt: besonders viel Produkt im Produkt. Und Volltinktur nach Wolf-Dieter Storl heißt: hergestellt im Ansatzverhältnis 1:1. Aus frischen Wurzeln der einjährigen Wilden Karde – natürlich in Bio-Qualität.

Bio-Kardenwurzel-Kapseln

Die Bio-Kardenwurzel-Kapseln sind „mit ohne“. Sogar so „mit ohne andere Dinge“, dass sie auch vegan sind. Und hoch bioverfügbar für Mensch und Tier.

Ionisch Kolloidales Silber

Wenden Sie zur Unterstützung der Wilden Karde kolloidales Silber an. Als fertiges Produkt oder zum Selbstherstellen mit Ionic-Pulser und Elektroden – immer frisch und hochkonzentriert.

Karde-Kräutermischung

Für alle, die intensive Aromen lieben. Für unsere Kräutermischungen verwenden wir Wurzeln oder Blätter der Wilden Karde. Natürlich frisch geerntet, sanft getrocknet und schonend zerkleinert.

Immunsystem

… und Ihr Immunsystem wird Sie lieben. Warum? Weil Sie es unterstützen – mit ausgewählten Nahrungsergänzungsmitteln zum Beispiel. Damit es gut arbeitet und Sie bestmöglich schützt.

Kardenwurzel Balsam

Kardenwurzeln einnehmen oder auftragen? Nicht entweder oder. Sondern: und! Schnell einziehender Balsam mit Kardenwurzel und ätherischen Ölen der Angelikawurzel.

Literatur

Stöbern Sie doch mal in unserer kleinen Bücherstube. Dort finden Sie Bücher über die Wilde Karde, Borreliose und Heilpflanzen aus der ganzen Welt.

0
    0
    Warenkorb
    Der Warenkorb ist leerZurück zum Shop